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Farben, Strukturen und bewegte Oberflächen in der Natur sind für mich wie Töne in der Musik. Sie führen mich über ihren Klang in einen künstlerischen Prozess, in dessen Mittelpunkt das Wachsen und Werden steht.

Mein Leben in China und viele Reisen in verschiedene Kontinente haben ihre Spuren hinterlassen. Ich habe mich bereitwillig und neugierig in diese neuen und fremden Räume "hineinbewegt" und dort eine andere Sichtweise kennengelernt: Das Fremde wurde vertraut und das mir Vertraute wurde fremd.

Im künstlerischen Prozess falte, klebe, reiße, zerknülle, drehe und knote ich Papiere, die ich teilweise von meinen Reisen aus Asien mitbringe sowie behandelte und unbehandelte Industriepapiere.

Während der Arbeit lasse ich mich von meinen inneren Bildern leiten. So entwickeln sich im Laufe der intensiven Auseinandersetzung mit dem Material Formen, Figuren und Bilder, die in ihrer Dreidimensionalität an die durchlebten Räume in fremder Natur und Kultur anknüpfen. Die haptische Qualität des Werkstoffes als glattes schmiegsames und weiches Papier führt dabei zu anderen Ergebnissen als eine raue und spröde Oberfläche. Licht und Schatten werden zum zentralen Thema. Mit Pigment, Farbe und Transparenz wachsen Papiere zu dichten Collageteppichen. Ich nenne sie "Mondwiesen".

Chaos und bildnerische Ordnung liegen in meiner Arbeit oft eng beieinander. Ich arbeite nie nach Plan, sondern lasse meinen Arbeiten Zeit, sich selbst zu entwickeln. So werden sie für mich eigenständig.